Der Philosophische Montag

Mit Dr. Gerd Grübler

Der Philosophische Montag ist ein neues Veranstaltungsformat der Arbeitsstelle für Lessingrezeption. In der Regel am letzten Montag des Monats werden wir gemeinsam philosophische Themen und Texte mit aktuellem Bezug vorstellen, diskutieren und weiterdenken. Die Veranstaltung möchte interaktiver sein als das bei reinen Vorträgen der Fall sein kann. Wir möchten ausdrücklich Teilnehmer mit verschieden stark ausgeprägtem Engagement für die Veranstaltung ansprechen: Willkommen ist, wer nur zuhören möchte, wer über das Gehörte mitdiskutieren möchte, wer zur Vorbereitung Texte lesen möchte, wer selbst ein Thema vorstellen möchte. Die Arbeitsstelle wird die einzelnen Themen jeweils in einen größeren Zusammenhang einordnen und anmoderieren.
Für das Jahr 2025 wird die Veranstaltungsreihe unter der Überschrift Populismus und Aufklärung stehen. Damit hoffen wir, einen aktuellen Rahmen gesteckt zu haben, innerhalb dessen wir uns mit dem Spannungsfeld zwischen Politik, Wissen und Gefühl beschäftigen können. Dazu werden im Austausch mit den Teilnehmern einzelne Themen aus dem Bereich der politischen Philosophie, der Erkenntnistheorie, der Ethik und Sozialphilosophie sowie auch Themen aus dem Bereich der Psychologie benannt werden.

#11 | Erkenntnis jenseits des ›Entweder-Oder‹

Unser Weg hat uns von der Medienkritik zur Erkenntnistheorie geführt. Die vergangene Sitzung war dem Versuch gewidmet, eine letzte und sichere Grundlage für die Erfassung der Wahrheit zu benennen, nämlich den Fakt oder die Tatsache. Und dieser Versuch gründete auf der Annahme, dass eindeutige Unterscheidungen möglich sind: Etwas ist entweder unmittelbar bekannt oder von anderen vermittelt; etwas ist entweder Tatsache oder Bewertung; etwas ist entweder naturgegeben oder vom Menschen hergestellt; etwas ist entweder Wissen oder Glauben; etwas ist entweder Wissenschaft oder Weltanschauung; etwas ist entweder Kritik oder Vertrauen etc.
Die Erfahrung unserer Diskussion war allerdings, dass sich der letzte Grund der Erkenntnis jenseits eines menschlichen Zugriffs nicht nur nicht ermitteln, sondern vor allem auch ohne ein Netz aus Zeugen, Vermittlern, Deutern usw. nicht dauerhaft festhalten und verteidigen lässt.
In der kommenden Sitzung werden wir uns mit den Konsequenzen aus dieser Einsicht für die Bildung von Meinungen und die Äußerung von Kritik befassen. Zudem steht die Frage im Raum, welche Bedeutung das subjektive Wahrheitsempfinden für die Identität und die Handlungen einer Person entfaltet.
Als Leitfaden werden uns erneut die von den Teilnehmern formulierten Fragen dienen. Als unterstützender Impuls mögen Arbeiten aus einem Bereich der Wissenschaftstheorie dienen, als dessen Klassiker Ludwik Fleck und als dessen prominentester aktueller Vertreter Bruno Latour gelten kann.

Ort & Zeit

24. November 2025, 18 Uhr
Galerie im Sakralmuseum

Der nächste Termin wird zeitnah bekanntgegeben.

Organisatorisches

Aktuelle Informationen zur Reihe werden über einen Mailverteiler versendet. Die Aufnahme in den Verteiler kann über info[at]lessingrezeption-kamenz.de angefordert werden. Auch die Onlineteilnahme ist nach Aufnahme in den Mailverteiler möglich. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

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