Rollenpostkarte »Minna von Barnhelm«, Berlin-Neuroder Kunstanstalten AG, um 1890 (Lessing-Museum Kamenz)

Lessing im Kulturraum Schule

Gotthold Ephraim Lessing im kulturellen Gedächtnis - Materialien zur Rezeptionsgeschichte

Gotthold Ephraim Lessing gehört seit Beginn des 19. Jahrhunderts zu jenen Autoren, die im kulturellen Gedächtnis in besonderer Weise verankert sind. Dies allerdings war nur möglich, weil es Instanzen gab, welche die 'Pflege' und 'Konservierung' der Bestände übernahmen. Im Falle Lessings hat insbesondere die Institution Schule eine herausragende Rolle bei der Etablierung des Dichters im Kanon und mithin im kulturellen Gedächtnis gespielt: Erst durch individuelle Wahrnehmung, durch Wertschätzung und Aneignung in der Institution Schule wurde Lessing zu einem Kanonautor. Die Rolle des Humanistischen Gymnasiums in diesem Prozess ist bislang nur vereinzelt erfasst worden.

In gemeinsamer Herausgeberschaft von Prof. Dr. Carsten Gansel und der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption erscheint bei V&R unipress die Reihe »Gotthold Ephraim Lessing im kulturellen Gedächtnis - Materialien zur Rezeptionsgeschichte«.

Band 1 gibt Einblicke in die Lessing-Rezeption im Humanistischen Gymnasium zwischen 1830 und 1914. Im Mittelpunkt steht die Schulprogrammschrift, eine bislang literaturwissenschaftlich wenig beachtete Publikationsform. Ediert werden Beiträge zu dem Text, der bis in die Gegenwart fest zum Bildungswissen gehört: »Nathan der Weise«.

Band 2 der Reihe ist im August 2011 bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienen und versammelt wissenschaftliche Beilagen von Schulprogrammschriften unterschiedlicher regionaler Provenienz zur Rezeption von Lessings »Minna von Barnhelm« zwischen 1830 und 1914. Diese werden wiederum ergänzt durch biografische Hintergrundinformationen zu den Autoren der Abhandlungen sowie durch erläuternde Einzelbeiträge der Herausgeber. Ermöglicht werden zudem Rückschlüsse über das Verhältnis von Gymnasium und Universität.

Band 3 ediert Beiträge zu Lessings »Emilia Galotti« (1772). Sie geben Einblicke in die Rezeption dieses Stücks zwischen 1838 und 1904 und ermöglichen Rückschlüsse über das Verhältnis von Gymnasium und Universität.

Band 4 versammelt Aufsätze, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Behandlung von G. E. Lessing im Deutschunterricht der Höheren Lehranstalten befassen.

 


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